Zar und Zimmermann 1990

Handlung Albert Lortzing Solisten Ensemble Orchester Team

 

Handlung

 

Erster Akt:

In der Schiffswerft von Saardam haben sich zwei Russen als Zimmermannsgesellen verdingt: Zar Peter I., der hier als >> Peter Michaelow << das Schiffsbauerhandwerk erlernt, und der Deserteur Peter Iwanow, der sich in Marie, die Nichte des Bürgermeisters, verliebt hat, die mit dem eifersüchtigen Verehrer ihre liebe Not hat ( Arie >> Die Eifersucht ist eine Plage << ). Nachdem schon der russische Gesandte dem Zaren von Revolten in der Heimat Mitteilung gemacht hat, die den Herrscher beunruhigen (Arie >> Des Szepters Macht <<) erscheint der aufgeblasene Bürgermeister van Bett (Arie >>O sancta Justitia <<) mit einem Brief, wonach er auf der Werft nach einem gewissen Peter forschen soll. Er gibt das Schreiben dem Zaren selbst zu lesen, der darin eine Bestätigung für die Unruhen in Russland findet und die Heimreise antreten will. Die Gesandten von England und Frankreich sind bestrebt, mit dem Zaren, dessen Anwesenheit bekannt geworden ist, Bündnisse zu schließen. Während der englische Gesandte ebenso wie der dumme Bürgermeister den jungen Peter Iwanow für den Zaren halten, ist es dem intelligenten Franzosen Chateauneuf gelungen, den wahren Peter herauszufinden, dessen Incognito er zu wahren weiß und den er ehrfürchtig begrüßt und zu einer Besprechung veranlasst.

 

Zweiter Akt:

Bei einer Feier in einem Gasthaus spielt der junge Peter Iwanow geschickt die Rolle des Zaren gegenüber dem englischen Gesandten, während Chateauneuf mit dem echten Zaren seine geplante Abmachungen trifft. Das frohe Treiben, bei dem der französische Gesandte Chateauneuf durch ein für Marie gesungenes Lied (>> Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen <<) erneut die Eifersucht des Peter Iwanow erweckt, wird durch Soldaten gestört, die im Auftrag der holländischen Regierung alle Ausländer festnehmen sollen. Die drei Gesandten können sich legitimieren, nur die beiden Herren mit dem Vornamen Peter bleiben übrig. Da von den verschiedenen Gesandten einmal Michaelow, einmal Iwanow als Zar bezeichnet wird, muss einer von ihnen wohl ein Schwindler sein. Der wichtigtuerische van Bett hält weiterhin Iwanow für den Zaren und lässt den echten Herrscher festnehmen. Durch Intervention des französischen Gesandten Chateauneuf wird er schließlich freigelassen.

 

Dritter Akt:

Van Bett will den -falschen- Zaren feierlich begrüßen und studiert mit einem Laienchor eine selbstverfasste Kantate ein (>> Den hohen Herrscher würdig zu empfangen <<). Marie ist unglücklich, weil sie nun ihren Peter Iwanow zu verlieren glaubt, doch der echte Zar tröstet sie und verspricht ihr Abhilfe. Sinnend bleibt er allein zurück (Lied >> Sonst spielt ich mit Zepter <<). Als er abreisen will, erfährt er, dass der Hafen gesperrt wurde; doch Peter Iwanow kann ihm mit einem englischen Reisepass aushelfen, den er vom britischen Gesandten erhalten hat. Der Zar gibt ihm dafür einen Brief, den er erst nach einer Stunde öffnen soll, darin sei für ihn ein großes Glück enthalten. Während nun der Bürgermeister mit seinem Chor naht und eine etwas verworrene Begrüßungsansprache hält, entfernt sich der echte Zar unauffällig, um seine Abreise vorzubereiten, wogegen Peter Iwanow für ihn die Huldigung des dummen Bürgermeisters entgegennimmt. Plötzlich ertönt ein Kanonenschuss. Der Zar erscheint in voller Uniform, gefolgt von Admiral Lefort, Lord Syndham und dem Marquis von Chateauneuf und gibt sich zu erkennen. Nun öffnet Peter Iwanow das Schreiben des Zaren und verließt daraus seine eigene Ernennung zum kaiserlichen Oberaufseher und die allerhöchste Einwilligung zu dessen Verheiratung mit Marie, der Nichte des schwachköpfigen Bürgermeisters. Iwanow bekommt Marie und das Volk huldigt dem echten Zaren.