Der Freischütz 1994
Handlung | Carl Maria von Weber | Solisten | Ensemble | Orchester | Team |
Carl Maria von Weber
Biographie von Carl Maria von Weber
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Geboren am
19. November 1786 in Eutin (Holstein)
Gestorben am 4. Juni 1826 in London
Schon als Kind lernte
Carl Maria das Leben im und um's Theater kennen, sein Vater gründete kurz nach
seiner Geburt die "Webersche Theatergruppe" in Hamburg. Der junge Carl
wurde anfänglich von seinem Vater und seinem Bruder unterrichtet, die ständigen
Ortswechsel ließen den Unterricht bei einem richtigen Lehrer nicht zu. Als sich
die Gesundheit seiner Mutter zusehendlich verschlechterte, lies sich die Familie
für längere Zeit nieder, während die Theatergruppe alleine weiterzog. Von da
an genoss Carl Unterweisungen von namhaften Musikern (J.P. Heuschkel, Michael
Hayden). Neben Klavierunterricht wurde er in die Theorie des Generalbasses und
der Komposition eingeführt.
Seine Mutter starb als er gerade 12 war. Nach weiteren Ortswechseln mit der
Truppe startete Weber zusammen mit seinem Vater musikalische Reisen, die ihn
schließlich auch nach Wien brachten. Intensiv studierte er die Werke großer
Meister. In einem Mitschüler des Abt Voglers fand er einen treuen Freund, mit
dem er seine Jugend in vollen Zügen genoss. Mit sechzehn nahm er den Posten als
Kapellmeister in Breslau an, den ihm sein Lehrer vermittelte.
Nach drei Jahren im Amt unternahm Weber eine Konzertreise durch Deutschland. Er
begann ein Studium der Philosophie, pflegte Kontakt zu bildenden Künstlern und
spielte in Gesellschaft von Studenten seine Lieder, die er mit der Gitarre
begleitete, immer zur Freude der Zuhörer. Zu dieser Zeit überarbeitete er auch
seine Oper "Das Waldmädchen", die er bereits als 13-jähriger schrieb
und 1800 uraufgeführt wurde. Frankfurt war die erste Stadt, die ihm Glück
brachte, hier wurde seine Oper "Silvana" aufgeführt. Wenig später
nahm er die Arbeit an seiner komischen Türkenoper "Abu Hassan" (BMG,
CPO) in Angriff, welche schon 1811 in München das erste Mal auf die Bühne
gebracht wurde. Im selben Jahr reiste er durch die Schweiz, wo er in den
"Helvetischen Musikverein" aufgenommen wurde. Wieder in München
komponierte er sein 2. Klarinettenkonzert, welches er, wie schon das erste, für
seinen Freund, den Klarinettisten Bärmann schrieb
Ein Jahr nach dem Tode seines Vaters, 1813, wurde Weber Operndirektor in Prag.
Dort trat seine zukünftige Frau Caroline in sein Leben, welche an der Oper als
Sängerin beschäftigt war. Nachdem Weber die Stelle 1816 kündigte, reiste er
zurück nach Deutschland. Nach einem Aufenthalt in Berlin wurde ihm das Amt des
königlich-sächsischen Kapellmeisters in Dresden verliehen. Den Titel teilte er
mit Morlacchi, der Leiter der italienischen Oper war. Am 30.11.1817 heiratete er
seine Caroline in Prag, nachdem sie und ihre Mutter sich von Webers Erfolg und
seiner gesellschaftlichen Stellung überzeugt hatten. Die Ehe stand anfänglich
unter einem unglücklichen Stern, im Dezember 1818 gebar seine Frau ein Töchterlein,
das kurz darauf starb. .
Nach dieser schweren Zeit strotzte Weber vor Kreativität, er schrieb viele
seiner heute bekanntesten Werke, sein interessantes Kammermusikwerk "Trio für
Pianoforte, Flöte und Violoncello"(Sony, Note, DG, Amb), vierhändige
Klavierstücke, "Polacca brillante"(Naxos, BMG, Note), deren virtuose
Qualitäten schon den Bogen zu Chopins Polonaisen schlagen, und sein wohl
bekanntestes Klavierstück "Aufforderung zum Tanz"(Sony, Naxos, DG,
BMG). Berlioz hat es Jahre später für Orchester bearbeitet, in dieser Form
wird es bis heute noch vorgetragen. Den "Freischütz" schrieb Weber im
Auftrag des Grafen Brühl, der auch den Namen ändern lies, anfänglich sollte
die Oper "die Jägerbraut" heißen. Im Juni 1821 fand die Uraufführung
statt, ein großer Durchbruch für Weber.
Im Herbst 1821 erlitt Carl Maria den ersten Blutsturz. Seine schlechte
Gesundheit hinderte ihn nicht daran, einen Auftrag von Domestico Barbaja
anzunehmen, eine Oper im Freischütz-Stil für Wien zu komponieren,
"Euryanthe" entstand. Webers Gesundheitszustand verschlechterte sich
weiter, ein Wettlauf mit dem Tode begann. Er hielt sich von gesellschaftlichen
Anlässen fern und vermied es, an die Öffentlichkeit zu treten. Im Februar 1826
reiste Weber nach London. Er erhielt eine Anfrage des Opernhauses, seine Opern
"Preziosa"(EMD, Ed, Clav) (Uraufführung 1821) und "der Freischütz"
zu dirigieren und eine neue Oper, die er eigens zu diesem Zweck schrieb, aufzuführen.
Es war ein Abschied für immer, dessen war sich Weber sicher. Seine Ankunft in
London löste eine wahre Massenhysterie aus. Am 12. April 1826 wurde
"Oberon" uraufgeführt, der Erfolg hielt sich nicht in Grenzen. Am 4.
Juni, zwei Tage bevor Weber die Heimreise antreten wollte, starb er im Schlaf.
Weber hinterlies 13 Werke, davon 2 Messen, Jubel-Kantate und -Ouvertüre sowie
viele kleine Arbeiten. Weber beeinflusste die deutsche Oper nachhaltig, viele
sind seinem Vorbild gefolgt, mit mäßigem wie auch mit großem Erfolg.